Stunde der Wintervögel: es kommen wieder mehr Vögel in die Gärten
Vom 5. bis 7. Januar riefen NABU und LBV zum achten Mal zur
bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ auf. Neben den „Standvögeln“, die
das ganze Jahr über bei uns bleiben, lassen sich zusätzliche Wintergäste
beobachten, die aus dem noch kälteren Norden und Osten nach
Mitteleuropa zogen. 2017 haben insgesamt mehr als 120.000
Vogelfreundinnen und Vogelfreunde aus 82.000 Gärten rund 2,8 Millionen
Vögel gemeldet.
Zwischenergebnisse der „Stunde der Wintervögel“
In unseren Gärten und Parks
halten sich deutlich mehr Vögel auf als im Vorjahr. Das ergab die achte
bundesweite „Stunde der Wintervögel“. Vor allem Arten die sich 2017 rar
gemacht hatten, finden nun wieder in die Gärten zurück, allen voran die
verschiedenen Meisen, aber auch Kleiber, Buntspecht und Kernbeißer.
Die Zwischenbilanz der achten
bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ zeigt: Der vergangene Winter mit
den sehr geringen Vogelzahlen war offenbar eine Ausnahme. „Von den
meisten Arten wurden bei der Stunde der Wintervögel in diesem Jahr
wieder ähnlich hohe Zahlen gemeldet wie im langjährigen Durchschnitt“,
sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Die besonders geringen
Vogelzahlen vom Vorjahr waren also ein Ausreißer und haben sich zum
Glück nicht wiederholt.“ Allerdings sei die Zahl der gemeldeten
Wintervögel pro Garten im langjährigen Trend leicht rückläufig. „Nach
den bisherigen Zwischenergebnissen wurden in diesem Jahr knapp 39 Vögel
pro Garten gesichtet. Bei der ersten Zählung 2011 waren es noch 46. Im
vergangenen Jahr waren es jedoch sogar nur 34 Vögel“, so Miller.
Die Kohlmeise flattert auf Platz 2 und verdrängt damit die Amsel. - Foto: Frank Derer
An den bisher erfassten Meldungen zeigen sich Auswirkungen des
milden Winters auf das Zugverhalten einiger Teilzieher. „Wie im Vorjahr
blieben Stare und Heckenbraunellen vermehrt bei uns. Auch eigentliche
Zugvögel wie Bachstelzen, Hausrotschwänze und Zilpzalpe wurden deutlich
häufiger gemeldet als sonst“, so NABU-Vogelschutzexperte Marius Adrion.
„Durch die milden Winter der vergangenen Jahre können diese Arten
vermehrt in Deutschland erfolgreich überwintern. Gleichzeitig ließen
sich Meisen, Finken und Eichelhäher diesmal nicht davon abhalten, aus
dem Norden und Osten zu uns zu ziehen. Mildes Wetter reicht allein nicht
aus, um eine geringe Zahl an Wintervögeln in den Gärten vorherzusagen.
Auch Faktoren wie das Angebot an Baumsamen im Wald und das Wetter in
anderen Teilen Europas spielen eine Rolle.“
Der Haussperling ist
mit im Schnitt 5,7 Exemplaren pro Garten wieder der am häufigsten
gemeldete Vogel. Die Kohlmeise (5,3) hat den Abstand zur Spitze wieder
verkleinert. In diesem Jahr hat sie den Titel der am weitesten
verbreiteten Art ergattert. In 96 Prozent aller Gärten und Parks wurde
sie gesichtet und verdrängt damit die Amsel als bisherigen
Spitzenreiter.
Bei den Teilnehmerzahlen bei der Stunde der
Wintervögel geht es offenbar weiter nach oben. Mit bis zum heutigen
Dienstag über 90.000 Teilnehmern, die ihre Sichtungen aus über 60.000
Gärten und Parks dem NABU und seinem bayerischen Partner LBV gemeldet
haben, deutet sich erneut ein Rekord an. Noch bis zum 15. Januar können
Zählergebnisse nachgemeldet werden, auch die Eingabe der postalisch
eingegangenen Meldungen steht noch aus. Außerdem findet noch bis zum 12.
Januar die „Schulstunde der Wintervögel“ statt. Die Endauswertung der
Ergebnisse der „Stunde der Wintervögel“ ist für Ende Januar geplant.
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